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Voice Dialogue - Training

10 Voice Dialog Übungen zum Umgang mit den Inneren Kritiker
10-Punkte Training

Dein Weg zu mehr Selbstmitgefühl

Ein strukturiertes Training, um deinen inneren Kritiker zu verstehen und eine liebevolle, unterstützende innere Stimme zu entwickeln.

Dein innerer Kritiker

“Du bist nicht gut genug”

“Das wirst du nie schaffen”

“Andere sind besser als du”

“Du darfst keine Fehler machen”

Diese Stimme entsteht oft in der Kindheit als Schutzfunktion, kann aber dein Selbstvertrauen untergraben.

Deine neue innere Stimme

"Ich bin wertvoll, so wie ich bin"

"Ich kann das schaffen"

"Ich bin einzigartig und habe meine Stärken"

"Fehler sind Teil des Lernens"

Eine liebevolle, unterstützende Stimme, die dich ermutigt und dein Potenzial erkennt.

Was du durch dieses Training gewinnst

Selbstvertrauen

Lerne, deine inneren Stärken zu erkennen und zu nutzen

Selbstmitgefühl

Entwickle eine liebevolle Beziehung zu dir selbst

Innere Stärke

Baue Widerstandskraft gegen negative Gedanken auf

Wie das Training funktioniert

1

Grundlagen verstehen

Du lernst, wie Affirmationen richtig formuliert werden - im Präsens, positiv und in der Ich-Form.

2

Techniken vertiefen

Du verbindest Affirmationen mit Visualisierung, Gefühlen und regelmäßiger Wiederholung.

3

Personalisieren

Du gestaltest deine Affirmationen so, dass sie wirklich zu dir passen und dich ansprechen.

4

Im Alltag verankern

Du führst alle Elemente zusammen und integrierst sie fest in deinen Tagesablauf.

Wichtiger Hinweis

Nimm dir für jede Aufgabe die angegebene Zeit und gehe in deinem eigenen Tempo vor. Es ist normal, dass sich manche Übungen zunächst ungewohnt anfühlen. Vertraue dem Prozess und sei geduldig mit dir selbst.

Deine 10 Voice Dialog Übungen zum Umgang mit den Inneren Kritiker

1
Ein Trigger-Tagebuch ist ein kleines Notizbuch, in dem du über mehrere Wochen
10-15 min
hard

Beschreibung

Ein Trigger-Tagebuch ist ein kleines Notizbuch, in dem du über mehrere Wochen tägliche Beobachtungen zu deinen emotionalen Auslösern festhältst. Jedes Mal, wenn du unverhältnismäßig stark oder plötzlich emotional reagierst, hältst du fest, was passiert ist und wie du dich gefühlt hast. Diese kurze Journaling-Routine hilft dir, deinen inneren Kritiker und andere innere Anteile in stressigen Momenten bewusster wahrzunehmen. Indem du Situation, Gefühl und spontane Gedanken notierst, schaffst du Abstand zu der überrumpelnden Emotion und bekommst einen klareren Blick auf die Dynamik deines inneren Erlebens.

Ziel

Die Übung soll dir ermöglichen, Muster und Auslöser deines inneren Kritikers besser zu verstehen. Durch das systematische Aufschreiben lernst du, Verbindungen zwischen aktuellen Reaktionen und früheren Erfahrungen zu erkennen. Viele überstarke emotionale Reaktionen wurzeln in alten Verletzungen oder Glaubenssätzen. Das Ziel ist, diese Zusammenhänge aufzudecken und ein tieferes Selbstverständnis zu entwickeln – etwa welche Kritik aus deiner Kindheit nachhallt und heute durch deinen inneren Kritiker wiederholt wird. Dadurch stärkst du langfristig deine Fähigkeit zur Selbsterkenntnis und kannst in der Situation bewusster handeln, statt automatisch in negative Selbstbewertungen zu verfallen.

Deine Aufgabe

1) Führe für einige Wochen ein kleines Tagebuch mit dir. 2) Notiere darin jedes Mal, wenn du dich übermäßig hart kritisierst oder emotional heftig reagierst, die Situation, das Gefühl und den ersten Gedanken, der dir durch den Kopf schießt. 3) Nimm dir täglich ein paar Minuten, um diese Notizen durchzulesen und zu reflektieren: Woran erinnert dich das? Gibt es Parallelen zu Erfahrungen in deiner Kindheit oder Jugend (z.B. ähnliche Botschaften von Eltern oder Lehrern)? Notiere auch solche Gedanken dazu. 4) Am Ende jeder Woche kannst du Muster markieren – z.B. wiederkehrende Auslöser oder Themen der Selbstkritik – und dir Überlegungen notieren, was dein innerer Kritiker an diesen Punkten besonders triggert.

Warum das funktioniert

Durch das Aufschreiben schaffst du einen konkreten Bezug zwischen deinen Gefühlen und ihren Auslösern, statt im Chaos der Gedanken stecken zu bleiben. Du erkennst mit der Zeit, in welchen Situationen dein innerer Kritiker am lautesten wird und welche alten Geschichten dahinterstecken. Diese neue Achtsamkeit nimmt dem inneren Kritiker schon viel von seiner Macht, weil du ihn frühzeitig entlarvst. Studien zeigen, dass schriftliches Reflektieren über Emotionen hilft, distanziert und objektiver darauf zu schauen. Das Trigger-Tagebuch macht dich also zum Beobachter deiner inneren Vorgänge – ein wichtiger Schritt, um negative Selbstgespräche in konstruktive Einsichten umzuwandeln.
2
Die somatische Ampel ist eine achtsame Körperübung, bei der du deine
10-15 min
medium

Beschreibung

Die somatische Ampel ist eine achtsame Körperübung, bei der du deine körperlichen Anspannungs- und Entspannungszustände in Ampelfarben einteilst. Ähnlich einer Verkehrsampel steht Grün für einen entspannten, sicheren Zustand, Gelb für mittelstarke Anspannung oder Unruhe und Rot für Alarmbereitschaft oder starken Stress. Du lernst dabei, auf feine körperliche Signale zu achten – Herzschlag, Muskelspannung, Atmung – und sie bewusst einer „Farbe“ zuzuordnen. So merkst du früher, wann dein innerer Kritiker deinen Körper in Alarm versetzt (z.B. flacher Atem bei Gelb oder Herzklopfen bei Rot), und kannst gegengsteuern, bevor es zu viel wird.

Ziel

Ziel dieser Übung ist die Verbesserung deiner Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation durch den Körper. Dein Körper reagiert oft, bevor du gedanklich verstehst, dass der innere Kritiker aktiviert ist. Indem du lernst, körperliche Stress-Reaktionen frühzeitig zu bemerken, kannst du schneller eingreifen und dich beruhigen. Du entwickelst ein Frühwarnsystem: Statt plötzlich von heftiger Selbstkritik überrollt zu werden, registrierst du schon die Vorzeichen (die „gelbe Ampel“) und kannst bewusst Halt machen. Das steigert deine körperliche Achtsamkeit und hilft, emotionale Eskalationen zu vermeiden.

Deine Aufgabe

1) Nimm dir über den Tag verteilt kurze Body-Scan-Momente (z.B. morgens, mittags, abends). Checke deinen Körper von Kopf bis Fuß: Gibt es Anspannungen (Schultern, Kiefer), Herzrasen, flauen Magen? 2) Ordne deinen Gesamtzustand einer Ampelfarbe zu: Grün = entspannt, Gelb = leicht angespannt, Rot = hochgefahren. Frage dich, was kurz davor passiert ist – gab es einen auslösenden Gedanken oder etwas, das dein innerer Kritiker gesagt hat? 3) Bei grün: Genieße das Gefühl von Ruhe bewusst einige Atemzüge lang. Bei gelb: Schalte bewusst einen Gang runter – atme tief durch, lockere Schultern oder mache kurz die Augen zu, um nicht auf Rot zu springen. Bei rot: Mache einen deutlichen Stopp (z.B. aufzustehen, einen Moment aus der Situation gehen) und nutze eine bewährte Beruhigungstechnik (z.B. 4-7-8-Atemtechnik oder kaltes Wasser über die Hände). 4) Notiere am Abend, welche Farben du im Laufe des Tages oft bemerkt hast und wodurch sie beeinflusst wurden. Das schärft dein Verständnis, welche Trigger dich körperlich stressen, und du kannst gezielt daran arbeiten.

Warum das funktioniert

Diese Übung ist hilfreich, weil sie dich lehrt, körperliche Stresssignale als Wegweiser zu nutzen, anstatt ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Viele Reaktionen des inneren Kritikers gehen mit körperlicher Unruhe einher – etwa Anspannung, flacher Atem oder Unwohlsein. Wenn du das früh bemerkst, kannst du gegensteuern, bevor die innere Kritik dich überwältigt. Du trainierst dein Nervensystem auf mehr Gelassenheit: Durch bewusstes Atmen und Regulieren der „Gelb-Phasen“ signalisierst du deinem Gehirn Sicherheit, sodass der Alarmmodus gar nicht erst voll auf Rot geht. Insgesamt steigert die somatische Ampel so deine emotionale Selbstregulation und gibt dir ein Gefühl von Kontrolle über körperliche Stressreaktionen statt Ohnmacht.
3
Der Stühle-Dialog ist eine klassische Technik aus der Gestalttherapie/Voice
10-15 min
medium

Beschreibung

Der Stühle-Dialog ist eine klassische Technik aus der Gestalttherapie/Voice Dialogue, bei der du deinen inneren Kritiker und dein „gesundes Selbst“ auf zwei imaginäre Stühle setzt. Du führst buchstäblich einen Dialog zwischen diesen Anteilen: Sprich zuerst aus der Perspektive des Kritikers (als würdest du auf seinem Stuhl sitzen) all die Vorwürfe und Zweifel aus, die in dir klingen. Dann wechsele auf den anderen „Stuhl“ und antworte ihm aus deiner Sicht. Dieses Hin-und-her macht innere Konflikte sichtbar und greifbar. Der Therapeut in uns – also du selbst in der Moderatorrolle – achtet darauf, dass beide „Stimmen“ ausreden dürfen. So erhält der innere Kritiker eine Gestalt und wird nicht mehr nur diffus im Kopf erlebt. Oft zeigt sich dabei, dass der Kritiker eigentlich Angst um dich hat oder etwas Wichtiges schützen will, auch wenn seine Art destruktiv ist.

Ziel

Diese Übung zielt darauf ab, einen bewussten Umgang mit dem inneren Kritiker zu entwickeln, statt ihm ausgeliefert zu sein. Durch den externalisierten Dialog erkennst du, was der Kritiker wirklich antreibt (z.B. Angst vor Versagen oder Zurückweisung) und wie er dich beeinflusst. Das Ziel ist, die verhärtete Front zwischen dir und deiner inneren Kritik aufzuweichen und letztlich Verständnis und Kontrolle zurückzugewinnen. Indem du dem Kritiker zuhörst und dann aus der Position deines erwachsenen, mitfühlenden Selbst antwortest, stärkst du deine Aware Ego-Position (Zeugenschaft). Am Ende soll der innere Kritiker von einer übermächtigen, unantastbaren Instanz zu einem Anteil werden, mit dem du in Dialog treten und den du auch begrenzen kannst. Dadurch entmystifizierst du ihn und entwickelst mehr Selbstmitgefühl.

Deine Aufgabe

1) Stell zwei Stühle gegenüber (oder nutze zwei imaginäre Positionen im Raum). 2) Setz dich zuerst auf den Stuhl des inneren Kritikers. Sprich laut in der „Stimme“ deines Kritikers – sage all die Kritikpunkte, Vorwürfe und Ängste, die er hat (z.B. „Du bist nicht gut genug, weil…“). Nimm die Körperhaltung ein, die dazu passt (vielleicht streng, angespannt). 3) Wechsle dann den Platz auf den Stuhl deines Selbst. Antworte dem Kritiker aus deiner Perspektive: verteidige dich, erkläre deine Gefühle oder setze Grenzen („Ich höre, du willst mich schützen, aber deine Art verletzt mich“). 4) Lass den Dialog einige Runden weitergehen – bei jedem Platzwechsel sprich ehrlich aus der jeweiligen Rolle. Achte darauf, wirklich in beide Rollen einzutauchen. 5) Zum Abschluss stell dir vor, du trittst einen Schritt zurück und beobachtest beide Teile aus der Meta-Perspektive. Welche Einsichten hast du gewonnen? Vielleicht erkennst du nun klarer die positive Absicht des Kritikers (z.B. Schutz) und kannst ihm dafür danken, aber auch neue Regeln aufstellen.

Warum das funktioniert

Der Stühle-Dialog ist so kraftvoll, weil er aus innerem Chaos einen geordneten Austausch macht. Anstatt dass dich die negativen Stimmen im Kopf einfach überwältigen, objektivierst du sie – du siehst den Kritiker als Teil von dir, nicht als absolute Wahrheit. Forschung und klinische Erfahrung zeigen, dass das „Externalisieren“ von inneren Anteilen Stress und Selbstabwertung reduziert. Indem die positive Schutzfunktion des Kritikers anerkannt wird, verliert er seinen zerstörerischen Stachel: Er muss nicht mehr schreien, um gehört zu werden. Langfristig kann dieser Prozess den Kritiker tatsächlich milder stimmen – seine Härte wird abgemildert, und seine positiven Absichten (dich zu motivieren oder zu schützen) können in konstruktiverer Form weiterbestehen. Du gehst gestärkt aus dem Dialog hervor, weil du erlebt hast, dass du die inneren Stimmen steuern und versöhnen kannst.
4
Bei der Cartoon-Voice-Memo-Übung gibst du deinem inneren Kritiker einen
10-15 min
medium

Beschreibung

Bei der Cartoon-Voice-Memo-Übung gibst du deinem inneren Kritiker einen gehörigen Schuss Humor. Konkret bedeutet das: Sprich die typischen Sätze deines Kritikers einmal mit absichtlich übertriebener, komischer Stimme aus – als wärst du eine Cartoonfigur oder hättest Helium inhaliert. Du kannst diese spaßige Standpauke auf deinem Handy aufnehmen (als Sprachnachricht an dich selbst) und später anhören. Indem du den harten Worten einen albernen Klang gibst, wirkst du ihrer Einschüchterung entgegen. Aus „Du Versager machst ja alles falsch!“ wird z.B. in quietschiger Micky-Maus-Stimme ein lächerliches Quaken. Diese Entmystifizierung nimmt dem inneren Kritiker den Anschein von absoluter Autorität.

Ziel

Das Ziel ist, emotionale Distanz zu den harten Kritikerbotschaften zu gewinnen. Durch die Verzerrung ins Lächerliche erkennst du: Gedanken sind nicht die Realität, sie können absurd sein. Du lernst, den Kritiker weniger ernst zu nehmen und damit dessen Macht über deine Stimmung zu reduzieren. Außerdem fördert diese Übung deine kognitive Umschaltung: Statt automatischer Selbstabwertung praktizierst du bewusst einen Perspektivwechsel. Das soll zu einer Lockerheit im Umgang mit eigenen Fehlern führen – der Kritiker wird vom strengen Richter zum Comic-Relief, den du notfalls auch mal auslachen kannst, anstatt von ihm tyrannisiert zu werden.

Deine Aufgabe

1) Sammle zunächst einige typische Sätze oder Stichworte, die dein innerer Kritiker dir oft sagt (z.B. „Nicht gut genug“, „Blamierst dich nur“). 2) Suche dir einen ungestörten Moment. Sprich diese Kritikersätze laut aus – aber verstelle deine Stimme dabei maximal: z.B. piepsig hoch, übertrieben monoton wie ein Roboter oder im Opern-Singsang. Übertreibung ist ausdrücklich erwünscht. 3) Optional: Nimm das Ganze mit dem Handy auf. Höre es dir anschließend an oder lasse ein wenig Zeit verstreichen und spiel es später ab. Achte darauf, wie anders diese Botschaften wirken, wenn sie in einer Cartoon-Stimme kommen. 4) Immer wenn du merkst, dass dich die innere Kritik wieder niederdrückt, erinnere dich an diese Aufnahme oder wiederhole das Vorgehen. Das Gehirn verknüpft langfristig die einst furchteinflößenden Sprüche mit etwas Lächerlichem – sie verlieren ihren emotionalen Griff.

Warum das funktioniert

Humor ist eine der effektivsten Methoden, um den inneren Kritiker zu entwaffnen. Wenn du über etwas lachst, kannst du dich nicht gleichzeitig davor fürchten – positive Emotionen reduzieren Stresshormone und verändern deine Perspektive. Diese Übung nutzt genau diesen Effekt: Durch die absurde Verfremdung werden die einst bedrohlichen Selbstvorwürfe zu etwas, das du schmunzelnd betrachten kannst. Studien zeigen, dass Lachen und humorvolle Reframing-Techniken sofort Anspannung lösen und kreative Lösungen fördern. Dein innerer Kritiker verliert an Schwere und Drama – er wird harmloser. Das ermöglicht es dir, dich selbst nicht mehr so stark zu verurteilen, sondern milder und gelassener mit dir umzugehen.
5
Die Bedankungs-Affirmation ist eine kurze innere Ansprache, in der du dich bei
10-15 min
easy

Beschreibung

Norman - Die Bedankungs-Affirmation ist eine kurze innere Ansprache, in der du dich bei deinem inneren Kritiker bewusst bedankst – für seine guten Absichten. So paradox es klingt: Unser innerer Kritiker entstand oft, um uns zu schützen (etwa vor Fehlern oder Ablehnung). In dieser Übung erkennst du genau das an. Statt den Kritiker nur zu bekämpfen, sagst du etwa: „Danke, lieber Kritiker, dass du auf mich aufpasst. Ich weiß, du willst mir helfen, auch wenn deine Art weh tut.“ Diese Affirmation transformiert die feindselige Stimmung in einen kooperativeren Umgangston. Wichtig ist, dies ehrlich und aus einer verständnisvollen Haltung zu denken oder zu sprechen.

Ziel

Ziel ist eine Haltungsänderung dir selbst und deinem Kritiker gegenüber. Durch das aktive Danken betrachtest du den Kritiker nicht mehr als Feind, sondern als einen fehlgeleiteten Helfer. Das reduziert inneren Widerstand und Stress, denn du hörst auf, unentwegt gegen dich selbst zu kämpfen. Stattdessen entwickelst du Selbstmitgefühl: Du erkennst an, dass ein Teil von dir (der Kritiker) dich eigentlich beschützen will, und das ermöglicht es, dich selbst milder zu bewerten. Insgesamt stärkt die Übung dein Selbstwertgefühl, weil du dich weniger von negativen Stimmen definieren lässt, sondern ihre positiven Intentionen für dich nutzt.

Deine Aufgabe

1) Wenn du das nächste Mal eine selbstkritische Attacke bemerkst, halte einen Moment inne. 2) Stelle dir deinen inneren Kritiker vor dich hin, vielleicht wie eine Figur, und sage innerlich oder laut: „Danke, dass du mich warnen willst. Ich verstehe, du möchtest mich vor etwas bewahren.“ Formuliere es in deinen eigenen Worten – wichtig ist, dass echtes Dankgefühl mitschwingt. 3) Atme dabei ruhig durch und spüre, dass du derjenige bist, der jetzt entscheidet. Du kannst dem Kritiker weiter sagen: „Ich hab’s im Blick. Wir schaffen das auch ohne strenge Kritik.“ 4) Beobachte, was das mit deinem Gefühl macht – oft spürt man direkt Erleichterung oder Überraschung. Der Kritiker wird durch die Anerkennung beruhigt.

Warum das funktioniert

Indem du deinen inneren Kritiker nicht mehr als Feind betrachtest, nimmst du ihm viel von seiner Macht. Sobald dir klar wird, dass er in Wahrheit versucht hat, dir zu nützen (nur auf ungeschickte Weise), wirst du weniger von seinen Angriffen verletzt. Dieses „Danke sagen“ sorgt oft augenblicklich für ein Abklingen der inneren Spannung: Man hört auf, sich gegen die eigene Stimme zu stemmen, und entzieht ihr damit den Nährboden. Psychologisch gesehen ist es ein Reframing: Aus dem fiesen Quälgeist wird ein ängstlicher Beschützer. Wenn du den Kritiker nicht mehr als Gegner siehst, verliert er automatisch an Schrecken. Du fühlst dich wieder als Team mit dir selbst – eine Grundlage für echte Selbstberuhigung und Weiterentwicklung.
6
Diese Übung ist ein mentales Drehbuch gegen den inneren Kritiker.
10-15 min
hard

Beschreibung

Diese Übung ist ein mentales Drehbuch gegen den inneren Kritiker. Du entwickelst gezielte Wenn–Dann-Pläne: Für typische Situationen, in denen dein Kritiker aktiv wird, legst du im Voraus eine konkrete Reaktion fest. Beispiel: „Wenn ich einen Fehler mache und mein innerer Kritiker sofort sagt: ‘Du Versager!’, dann werde ich tief durchatmen und mir sagen: ‘Fehler passieren, ich lerne daraus.’“ Durch dieses gedankliche Skript bist du vorbereitet, statt im Moment X hilflos den negativen Gedanken ausgesetzt zu sein. Die Methode stammt aus der Selbstmanagement-Forschung (Implementation Intentions) und zeigt, dass vordefinierte Handlungspläne das tatsächliche Verhalten stark beeinflussen können.

Ziel

Das Ziel ist, deinem inneren Kritiker nicht spontan und unüberlegt zu verfallen, sondern handlungsfähig zu bleiben. Ein Wenn-Dann-Skript stärkt die Überzeugung, dass du der Situation nicht ausgeliefert bist – du hast ja einen Plan. Das mindert die Angst vor der inneren Kritik, weil du weißt, was zu tun ist. Außerdem fördert es Selbstwirksamkeit: Du erlebst dich als aktiv Handelnden. Studien haben gezeigt, dass solche mentalen Vorsätze die Umsetzung von neuen, gesünderen Reaktionen erleichtern. Langfristig führt das dazu, dass dein innerer Kritiker seinen Schrecken verliert und mehr zu einem Signalgeber wird: Du hörst ihn, aber du hast bereits eine konstruktive Antwort parat, was deinem Selbstvertrauen sehr zugutekommt.

Eure Aufgabe

1) Identifiziere zuerst eine typische Situation, in der dein innerer Kritiker „anspringt“ (z.B. bei Kritik durch andere, beim Blick in den Spiegel, beim Fehler in der Arbeit). 2) Formuliere dafür einen persönlichen Wenn-Dann-Plan. Schreibe ihn am besten auf: „Wenn [Situation], dann [neue Reaktion].“ Beispiel: „Wenn mein Chef mich auf einen Fehler hinweist, dann erinnere ich mich daran, dass ich vieles richtig mache und frage aktiv nach, wie ich es verbessern kann, anstatt mich selbst fertigzumachen.“ 3) Visualisiere diese Szene einige Male im Geiste: Stell dir lebhaft vor, wie die Situation eintritt und du entsprechend deinem Plan reagierst – ruhig und bestimmt. 4) Lege dir solche Skripte für mehrere wiederkehrende Auslöser an. Durch regelmäßiges Üben im Kopf prägt sich das neue Reaktionsmuster ein. Im Ernstfall fällt es dir dann leichter, es wirklich abzurufen, weil dein Gehirn die „Spur“ schon kennt.

Warum das funktioniert

Wenn-Dann-Pläne sind sehr effektiv und wirksam, um gewünschtes Verhalten auch unter Stress abzurufen. Indem du klare Handlungsanweisungen für schwierige Momente vorformulierst, umgehst du das sonst übliche „Einfrieren“ oder kopflose Reagieren. Dein Gehirn hat sozusagen schon eine Schiene gelegt, auf die es sich im Ernstfall begeben kann. Das Ergebnis: Du fühlst dich dem inneren Kritiker nicht mehr hilflos ausgeliefert, sondern mental gewappnet. Oft verliert der Kritiker dadurch an Durchschlagskraft – ähnlich wie ein Alarm, den man erwartet hat. Zudem signalisierst du deinem Kritiker-Anteil damit, dass du das Sagen hast und liebevoll die Regie übernimmst. Das stärkt wiederum dein inneres Vertrauen und lässt den Kritiker allmählich an Stärke einbüßen, weil du selbstbewusster mit dir umgehst.

Diese Übung ist im persönlichen Coaching verfügbar

Im persönlichen Coaching erhaltet ihr Zugang zu dieser und weiteren maßgeschneiderten Übungen für eure Beziehung.

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